HVO100-Diesel darf seit dem Frühjahr an den Tankstellen in Deutschland verkauft werden.

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Umwelthilfe fordert CO₂-Preis für Biosprit

24.08.2024

Eine neue Studie nimmt Umweltfolgen sogenannter Agrokraftstoffe genauer in den Blick. Die Umwelthilfe fordert wegen der Folgen für die Natur die Politik zum Handeln auf.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert einen CO₂-Preis für Biosprit – das würde diesen verteuern. Der Bundesgeschäftsführer der Umwelthilfe, Sascha Müller-Kraenner, sagte, Deutschland habe sich mit der Förderung von HVO100, E10 und anderen „Agrokraftstoffen“ in Scheinlösungen verrannt, die der Umwelt schadeten. Die Nutzung von Agrokraftstoffen finde unter dem „massiven Einsatz“ von fossilen Rohstoffen, Düngemitteln und Pestiziden statt und gehe dadurch mit einer enormen Belastung für Biodiversität und Klima einher.

Die DUH hat eine Studie beim Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg in Auftrag gegeben, derzufolge Agrokraftstoffe erhebliche Stickstoff- und Phosphorverbräuche erzeugen. Untersucht wurde Sprit, der aus Ackerpflanzen wie Raps, Mais und Palmöl hergestellt wird. Dieser werde meist fossilen Kraftstoffen beigemischt und als E5, E10, B7 oder B10 verkauft, könnte aber auch Bestandteil des neuen Kraftstoffs HVO100 sein.

HVO100-Diesel darf seit dem Frühjahr an den Tankstellen in Deutschland verkauft werden. Das Bundesverkehrsministerium nennt HVO100 eine Alternative zu fossilem Diesel. Bei der Produktion könnten mehr als 90 Prozent an Treibhausgas-Emissionen eingespart werden. Bereits im April hatten der Naturschutzbund Deutschland und die Umwelthilfe kritisiert, die Nutzung von Kraftstoffen aus sogenannten Abfall- und Reststoffen beim neuen Kraftstoff HVO100 gehe mit Schäden für Klima und Biodiversität einher.

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