Der „Siegeszug“ der E-Lkw kommt nicht in Gang – und das hat seinen Grund. Mit HVO100 gibt es mittlerweile an über 200 Tankstellen in Deutschland eine gute Alternative zum konventionellen Diesel. Sollten die großen HVO-Anbieter ihre Produktionen weiter hochfahren, könnte dieses Netz im Turbotempo ausgebaut werden. Um HVO100 anbieten zu können, muss lediglich die Beschriftung der Dieselzapfsäule geändert werden.
Der Biokraftstoff, dessen weltweite Produktion sich bis 2030 bereits auf gut 33 Millionen Tonnen verdreifachen dürfte, hat für Fuhrunternehmen einige Vorteile: Sie müssen sich nicht mit dem Aufbau einer E-Lkw-Flotte und der notwendigen Infrastruktur befassen. Zudem lassen sich die Verbrenner-Lkw deutlich flexibler einsetzen und die Forderung der verladenden Wirtschaft nach einer Reduzierung der Scope-3- Emissionen kann weitgehend erfüllt werden – bei moderaten Mehrkosten.
Schließlich ist HVO100 von der CO₂-Abgabe befreit. Das rechnet sich dann, wenn die nächste Stufe des Emissionsrechtehandels im Jahr 2027 greift. Dann wird der Preis für regulären Diesel deutlich über dem des Biosprits liegen. Sofern es den dann in ausreichender Menge gibt, ist das Festhalten an der Dieseltechnik die zurzeit beste Fuhrparkstrategie.