Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), die französische Fédération Nationale des Transports Routiers (FNTR), die Nordic Logistics Association (NLA) als Repräsentanz von Transportunternehmen aus Dänemark, Finnland, Schweden und Norwegen haben in Brüssel den Dialog mit Magda Kopczyńska, Generaldirektorin für Mobilität und Verkehr der DG Move, sowie Europaabgeordneten der sozialdemokratischen S&D- und der liberalen Renew-Fraktion gesucht.
Die Verbandschefs Dirk Engelhardt (BGL), Florence Berthelot (FNTR), Erik Østergaard (NLA) plädierten laut einer gemeinsamen Mitteilung dafür, im Straßengüterverkehr neben emissionsfreien Fahrzeugen auch alternative Kraftstoffe wie Bio-LNG und HVO100 solange einzusetzen, bis eine ausreichende Versorgung mit Ladeinfrastruktur und grünem Strom geschaffen wurde. Transportunternehmen benötigten öffentliche Ladeinfrastruktur sowie erhöhte Stromkapazitäten für betriebliches Laden in Industriegebiete und an Umschlaganlagen. Die EU solle dafür einen EU-Investitionsfonds bereitstellen, der den Ausbau von Ladeinfrastruktur beschleunige, und auf stabile Strompreise hinwirken.
Sie forderten die Kommission zudem auf, zu untersuchen, wie sich der Wegfall der Rückkehrpflicht von Lkw in das Registrierungsland des Transportunternehmens nach spätestens acht Wochen auswirke. Sofern dadurch verstärkt Briefkastenfirmen entstünden, solle die Regel wieder eingeführt werden. Die Verbandschefs appellierten zudem an die EU-Mitgliedstaaten, die Arbeitsbedingungen der Lkw-Fahrer durch gezieltere Kontrollen der Vorschriften des Mobilitätspakets sowie dafür angemessenen Ressourcen zu verbessern.
Den Lkw-Fahrermangel durch ein attraktiveres Berufsbild zu verringern, gelinge nur durch die Einhaltung dieser Vorschriften sowie einen leichteren Zugang in den Arbeitsmarkt, so die Verbandschefs weiter. Dazu sollten die EU-Führerscheinrichtlinie überarbeitet und die Ausbildungsrichtlinie für Berufskraftfahrer praxisrelevanter gestaltet werden. Für Fahrer im Ruhestand wünschen sie sich die Möglichkeit, unbürokratisch eine Teilzeitbeschäftigung aufzunehmen. (loe)