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ITF: Dekarbonisierung gelingt nur mit sektorübergreifender Energieallokation

13.01.2025

Neben dem Verkehr werden in Zukunft auch andere Sektoren große Mengen neuer Energieressourcen benötigen. Das International Transport Forum (ITF) fordert daher eine bessere Priorisierung und Allokation der begrenzten Ressourcen.

Die Dekarbonisierung des Verkehrssektors wird die Nachfrage nach neuen Energieressourcen wie erneuerbarem Strom, kohlenstoffarmem Wasserstoff, biogenen Ressourcen und Kohlenstoffabscheidung erhöhen. Um die Klimaziele zu erreichen und die damit verbundene Nachfrage nach diesen Ressourcen zu befriedigen, muss die Versorgung mit erneuerbaren Energien in einem noch nie dagewesenen Tempo ausgebaut werden. Mögliche Versorgungsengpässe bergen die Gefahr, dass der Verkehrssektor in direkte Konkurrenz zu anderen Wirtschaftssektoren wie Gebäude und Industrie oder auch innerhalb des Verkehrssektors zwischen verschiedenen Verkehrsträgern gerät.

Um den Umgang mit Knappheit zu erleichtern und die Märkte zu einer besseren Priorisierung und Allokation begrenzter Energieressourcen zu bewegen, empfiehlt das ITF in seinem neuen Bericht „Managing Competing Sectoral Demands for Energy Resources“, dass Regierungen Regelungen entwickeln, die auf einer sektorübergreifenden „Merit-Order“ basieren. Der Bericht soll Regierungen bei der langfristigen Planung des Energiesystems unterstützen, um den Verkehrssektor im Einklang mit dem Rest der Wirtschaft zu dekarbonisieren. Er betrachtet zudem Versorgungsengpässe und Ansätze zur Erleichterung der internationalen Zusammenarbeit.

Dieselben Energieressourcen können sich unterschiedlich auf die Dekarbonisierung und die damit verbundenen Kosten auswirken, wenn sie in verschiedenen Sektoren oder bei verschiedenen Verkehrsträgern eingesetzt werden, und einige haben laut ITF möglicherweise nur begrenzte Alternativen für die Dekarbonisierung. Bestehende sektor- oder verkehrsträgerspezifische Regulierungsstrukturen bedeuten, dass die Energieressourcen möglicherweise nicht optimal für effektive Emissionseinsparungen eingesetzt werden. Demnach verringern etwa Beimischungsvorschriften für Biokraftstoffe im Straßenverkehr, für den es effizientere und kostengünstigere Lösungen zur Dekarbonisierung gibt, die Verfügbarkeit von Rohstoffen für den Langstreckenflugverkehr oder Hochtemperaturwärmeanwendungen in der Industrie, für die es nur wenige Alternativen zur Dekarbonisierung gibt. Eine solche Fehlallokation birgt das Risiko, die Dekarbonisierung zu behindern und die Kosten für die Erreichung der Klimaziele zu erhöhen.

Hier finden Sie den kompletten Bericht.

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