In der Luftfracht geht es beim Thema Nachhaltigkeit nicht voran. Bislang bleibt es den Airlines selbst überlassen, wie viel Ehrgeiz und Geld sie aufwenden, um ihre Emissionen zu senken. Die Bilanz ist desolat. Es gibt weltweit nicht einmal eine Handvoll Carrier, die zumindest ihr Bemühen zeigen und mithilfe von SAF ihren CO₂-Fußabdruck wenigstens etwas verringern. Das verdient zwar Anerkennung, doch kaufen können sich diese Player dafür nichts. Untätigkeit ist aktuell schlicht ein Wettbewerbsvorteil, denn SAF ist teuer. In einem Markt, der sich so gut wie immer allein am Preis orientiert, wird klimaschonendes Verhalten immer bestraft werden.
Regulierung allein wird nur wenig ändern
Dass DSV diese Marktlogik zu brechen versucht, ist wertvoll, denn Regulierung allein wird nur wenig ändern; und das Verhalten von Unternehmen ändert sich nur, wenn es in ihrem Interesse ist. Mit der Integration von Schenker wird DSV über einen nie dagewesenen Einfluss verfügen. Dass das Unternehmen ihn für Klimaschutz in die Waagschale wirft und die Carrier zum Jagen trägt, ist zu begrüßen. Dies wird in der Branche zweifelsohne für Aufmerksamkeit sorgen; keine Airline wird es sich leisten können, wie bisher weiterzumachen. Andere Speditionen sollten sich an den Dänen ein Beispiel nehmen.