Im Klimaschutzgesetz hat sich Deutschland als Ziel gesetzt, ab 2045 klimaneutral zu sein. Nun befinden wir uns in der Umsetzungsphase, so Agora. In Zusammenarbeit mit den Forschungsorganisationen Prognos AG, dem Öko-Institut, dem Wuppertal Institut sowie die Universität Kassel haben die Agora Think Tanks dargestellt, worauf es bei der Transformation ankommt.
Das zentrale Ergebnis: der Gesamtbedarf an Investitionen für das Erreichen des Ziels beträgt ab dem kommenden Jahr bis 2045 jährlich durchschnittlich 540 Milliarden Euro. Rund 75 Prozent der Investitionen würden ohnehin - also auch ohne das Ziel der Klimaneutralität - anfallen, beispielsweise für die Erneuerung sowie Instandhaltung von Infrastruktur und Gebäuden. Lediglich ein Viertel der nötigen Investitionen stehen in direkter Verbindung zur Klimaneutralität (Klimaschutzinvestitionen). Darunter sind vor allem Mehrausgaben für die Anschaffung nachhaltiger Technologien im Vergleich zu den bisher gängigen fossilen, beispielsweise Wärmepumpen und Elektroautos. Die Autoren der Studie betonen hierbei, dass man den gesamten Lebenszyklus der Investition betrachten sollte. So sind möglicherweise die Anschaffungskosten hoch, doch die Betriebskosten günstiger, sodass sich eine Investition nach bestimmter Zeit auch finanziell lohnt.
Als wichtigste Aspekte für die Umsetzung eines klimaneutralen Deutschlands nennt die Studie Planungs- und Investitionssicherheit, einen flächendeckenden Infrastrukturausbau, sozialer Ausgleich sowie einen ausgewogenen Politikmix.
Die Studie empfiehlt, mehr Preisanreize für klimaneutrale Lösungen zu schaffen sowie mehr auf das Mittel der staatlichen Marktregulierung – beispielsweise durch Regeln für den Marktzugang von Technologien, Vorgaben zur Kostenaufteilung und die Preisregulierung bei natürlichen Monopolen – zu setzten.