KRONE Trailer

Bild: iStock/Petmal

Corporate Content Kraftstoff, CO₂ und Maut sparen

22.11.2024

Mit dem Softwaretool Vecto wird die Energiebilanz von schweren Nutzfahrzeugen transparent – und die EU fordert von der Industrie neue, schier unerreichbare Grenzwerte.

Wenn Europa mit dem Green Deal der Europäischen Union bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent der Welt werden soll, ist eine fundierte Datenbasis unerlässlich, um die erforderlichen Schritte effektiv zu steuern. Für schwere Nutzfahrzeuge liefert sie Vecto (Vehicle Energy Consumption Calculation Tool): Die Simulationssoftware berechnet, wie viel Energie und Kraftstoff Lkws verbrauchen und wie viel CO2 -Emissionen sie ausstoßen. Sie bildet damit die Grundlage der EU-Verordnung 2017/2400, die darauf abzielt, die Transparenz zu erhöhen, die Umweltbelastung durch den Verkehr zu reduzieren und den Übergang zu einer nachhaltigeren Mobilität zu fördern.

Optimierungen machen effizienter

Krone arbeitet seit vielen Jahren an Optimierungen, die den Betrieb des Trailers effizienter machen. „Mit einer ganzen Reihe von Maßnahmen sorgen wir für die Reduzierung von CO2 und Kraftstoff und damit für eine gute Vecto-Bilanz“, erklärt Heinz Fust, Bereichsleiter Technische Dienste und Homologation beim Fahrzeugwerk Krone. „Dazu zählen unter anderem aerodynamische Bauteile, Leichtbau und spezielle Reifen.“ Das kann nicht nur Kraftstoffkosten, sondern auch Mautgebühren senken: „Die EU plant, die Höhe der Abgaben an den Vecto-Kategorien auszurichten“, so Fust. „Wer also einen hocheffizienten Trailer von uns kauft, wird in Zukunft Maut sparen.“

Die Forderungen der Politik sind ehrgeizig – zu ehrgeizig für die Praxis? „Als Teil der Trailerindustrie stehen wir selbstverständlich hinter dem Green Deal“, sagt Fust. „Was die EUKommission von uns fordert, ist aber zu viel für den kurzen Zeitrahmen, den sie dafür vorgibt.“ Die Verhandlungsführer des Europaparlaments und der EU-Mitgliedsstaaten haben Ende Januar Grenzwerte vorgelegt. Diese besagen, dass ab 2030 Maßnahmen am Trailer den CO2 -Ausstoß einer Dieselzugmaschine um 10 Prozent gegenüber 2025 reduzieren müssen. „7 Prozent davon erreichen wir bei Krone mit Maßnahmen, die wir bereits kennen, aber die restlichen 3 Prozent sind eine enorme Herausforderung. Bis 2030 sind es nur noch sechs Jahre und das ist ein zu großer Schritt, als dass man es in so kurzer Zeit in den Markt bringen könnte.“ Fust hätte sich kleinere, realistischere Ziele gewünscht und „mehr technisches Verständnis für den Trailer“.

„Wir brauchen eine starke Wirtschaft, um dem Klimawandel und seinen Folgen zu begegnen.“

- Heinz Fust

Entwicklung braucht Zeit

Denn Forschung und Entwicklung von Bauteilen, die solche Optimierungen möglich machen, brauchen ihre Zeit: „Ich habe mit Reifenherstellern gesprochen, die davon ausgehen, dass es eher zehn Jahre dauern wird, bis sie das erreichen, was die EU hier fordert.“ Die Vorstellungen der Kommission, auf denen sie ihre Entscheidungen aufbaut, seien teilweise unrealistisch, so Fust: „Dort geht man davon aus, dass Trailer bis zu 20 Prozent leichter konstruiert werden können. Das ist theoretisch möglich, geht aber zulasten der Festigkeit und würde bedeuten, dass die Nutzungsmöglichkeiten eingeschränkt werden. 5 bis 10 Prozent Gewichtsreduzierung sind je nach Fahrzeugkategorie machbar.“ Das Vecto-Tool würde beispielsweise auch bessere Werte ergeben, wenn der Trailer niedriger gebaut wäre – der geringere Luftwiderstand spart Energie. Solange die Fahrzeuge aber nur zwölf Meter lang sein dürfen, würde das Laderaum kosten und wiederum bedeuten, dass mehr Lkws auf der Straße unterwegs sein müssten, um die Transportmengen zu bewältigen.

Werden die vorgegebenen Vecto-Werte nicht erreicht, sind schmerzhafte Strafzahlungen fällig – in einer Branche, die durch steigende Rohstoffpreise, Inflation und weitere Krisen ohnehin mit enormen Herausforderungen konfrontiert ist. „Wir brauchen eine starke Wirtschaft, um dem Klimawandel und seinen Folgen zu begegnen“, macht Fust deutlich. „Deshalb sollten politische Maßnahmen die Industrie und die Spediteure nicht schwächen.“ Er sieht auch das Risiko der Marktverzerrung, wenn Speditionen dann vielleicht Fahrzeuge außerhalb der EU-Mitgliedsstaaten zulassen, um die Vecto-Messung zu umgehen. Anstelle strikter Maßnahmen würde er sich eher die Förderung von technologischem Fortschritt wünschen. „Und mehr Weiterentwicklung bei den Vorschriften der Politik: Wir müssen nicht nur Technologien vorantreiben, sondern auch die Vorschriften. Es braucht hier mehr Flexibilität und vor allem eine schnellere Umsetzung neuer Gesetze.“

Umsetzung gemeinsam vorantreiben

Als Hersteller hat Krone auch eine besondere Verantwortung seinen Kunden gegenüber. „Wir werden in unserer Entwicklung eine Strategie festlegen, wie wir die 10 Prozent bis 2030 erreichen“, so Fust. „Deshalb werden wir beispielsweise bestimmen müssen, welche aerodynamischen Komponenten in Zukunft am Trailer verbaut werden. Dadurch kann die paradoxe Situation entstehen, dass der Kunde dann einen Aufpreis zahlen muss, wenn er eine bestimmte CO2 -optimierende Zusatzausstattung nicht haben will.“ Für ihn ist klar: „Die 10 Prozent stehen als Ziel: Wir Fahrzeughersteller und Logistiker müssen gemeinsam die Konsequenzen tragen und dafür sorgen, dass wir die Umsetzung vorantreiben und gleichzeitig die damit verbundenen Kosten so gering wie möglich halten.“

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