Der Aufbau der Ladeinfrastruktur für E-Lkw geht voran. An zwei wichtigen Autobahnen in Sachsen-Anhalt und Thüringen sind größere Ladeparks für den Schwerlastverkehr eröffnet worden, wie der Betreiber Milence mitteilte. Nach Daten der bundeseigenen Now GmbH sollen bis Ende des Jahres an 36 Standorten in Deutschland 216 Ladepunkte für E-Lkw entstehen. Dabei geht es aber teilweise auch um geringere Leistung.
Die nun eröffneten Projekte gehörten zu den bislang größten Parks, sagte eine Now-Sprecherin. Nach Angaben von Milence sind es die ersten beiden hochmodernen öffentlichen Ladeparks in Deutschland. Das Unternehmen wurde im Juli 2022 von den Lkw-Herstellern Daimler Truck, Traton Group und Volvo Trucks gegründet. Milence plant, europaweit insgesamt 1.700 Hochleistungsladepunkte bis zum Jahr 2027 zu errichten.
An der A4 am Hermsdorfer Kreuz in Thüringen können künftig acht Lastwagen parallel laden können. An der A9 zwischen Leipzig und Berlin, in Vockerode in Sachsen-Anhalt, sind es vier Ladebuchten. Die Hochleistungslader erreichen eine Leistung von bis zu 400 Kilowatt. Damit könne ein E-Lkw in unter einer Stunde aufgeladen werden, hieß es.
Auch andere Hersteller haben Pläne
Die Bundesregierung will künftig 350 Ladestandorte mit insgesamt rund 4.200 Ladepunkten schaffen. Im September begann eine Ausschreibung für den Betrieb von Ladeinfrastruktur an 130 unbewirtschafteten Rastplätzen. Der Rest soll an bewirtschafteten Rastplätzen gebaut werden.
Die Traton-Tochter MAN will parallel zu den Milence-Aktivitäten gemeinsam mit dem Energieversorger Eon in mehreren Ländern 170 eigene Werkstattstandorte mit zusammen 400 Ladepunkten aufbauen. Allein 125 Standorte davon liegen in Deutschland. Bemerkenswert ist an dem Konzept, dass für die MAN-Ladepunkte keine Rastplatzflächen umgewidmet werden müssen. (dpa/ben)