2026 soll ein Demonstrationsflug mit einem wasserstoffelektrischen Flugzeug stattfinden.

Bild: ZeroAvia
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Demonstrationsflug mit Flüssigwasserstoffantrieb für 2026 geplant

06.09.2024

KLM und ZeroAvia kündigen den Plan eines Demonstrationsflugs mit ZeroAvias wasserstoffelektrischen Triebwerken für 2026 an. Die Strecke sowie die partizipierenden Flughäfen stehen noch nicht fest. Der Triebwerkhersteller konnte zudem 150 Millionen Dollar in einer Finanzierungsrunde erzielen.

KLM Royal Dutch Airlines und der Triebwerkhersteller ZeroAvia arbeiten gemeinsam auf die Durchführung eines Demonstrationsflugs mit ZeroAvias wasserstoffelektrischen ZA2000-Triebwerken für große regionale Turboprop-Flugzeuge mit bis zu 80 Sitzplätzen hin. Der Flug soll zwischen zwei Flughäfen stattfinden, die derzeit noch ermittelt werden. Die wichtigste Voraussetzung für die Auswahl der Flughäfen sei, dass diese ein Interesse an Wasserstoff haben und gemeinsam an diesem Projekt arbeiten wollen, teilt ein Unternehmenssprecher von KLM der DVZ auf Anfrage mit. „Wir wollen ein kollaboratives Ökosystem schaffen, in dem die Luftfahrtunternehmen Partner sind.“

Zudem müssten die beiden Flughäfen nach jetzigem Stand nicht weiter als 900 Kilometer voneinander entfernt liegen, da die erste Generation der mit wasserstoffelektrischen Triebwerken ausgestatteten Flugzeuge eine Reichweite von 450 bis 900 Kilometern haben. Für größere Brennstoffzellenflugzeuge soll die Reichweite bei bis zu 1.800 Kilometern liegen und für Flugzeuge der nächsten Generation, die Wasserstoff für ihre Verbrennungsmotoren verwenden, bei 1.800 bis 3.600 Kilometern.

Wasserstoffelektrische Triebwerke verwenden Flüssigwasserstoff (LH2) in Brennstoffzellen zur Stromerzeugung. Dieser Strom treibt die Elektromotoren und damit die Propeller des Flugzeuges an. Für ein Flugzeug des Typs ATR 72 mit einer Reichweite von 450 bis 900 Kilometern würden rund 160 bis 315 Kilogramm LH2 gebraucht, teilt ein Unternehmenssprecher von ZeroAvia der DVZ auf Nachfrage mit. Die einzige Emission ist nach Unternehmensangaben Niedertemperatur-Wasserdampf, weshalb Studien von einer bis zu 90-prozentigen Reduzierung der Klimaauswirkungen im Vergleich zu typischen mit Kerosin betriebenen Flügen ausgehen würden.

Ziel des Projektes sei es, herauszufinden, ob und wie wasserstoffbetriebene Flugzeuge in Zukunft für KLM von Bedeutung sein können. Daher sei es noch zu früh, um zu sagen, wie und auf welchen Strecken die Flüssigwasserstoff-Flugzeuge eingesetzt werden sollen, erläutert ein Unternehmenssprecher von KLM. In jedem Fall soll das Demonstrationsprojekt die Entwicklung von Betriebskonzepten für Wasserstoffflugzeuge in der EU beschleunigen.

ZeroAvia schließt Finanzierung über 150 Millionen Dollar ab

Der Triebwerkhersteller gab bekannt, dass das Unternehmen seine Serie-C-Finanzierung auf insgesamt 150 Millionen US-Dollar (rund 136 Millionen Euro) erweitert hat. Die Finanzierung soll die Fortschritte bei der Zertifizierung des ersten Antriebsstrangs von ZeroAvia sowie den Verkauf eigener Komponenten an andere Innovatoren der elektrifizierten Luftfahrt unterstützen.

Neben den jüngsten Investitionen von American Airlines, International Airlines Group (IAG) und Itochu Corporation beteiligt sich auch die Scottish National Investment Bank mit 20 Millionen Pfund (etwa 24 Millionen Euro) an der Finanzierung. Es handelt sich um die erste Investition der Bank in wasserstoffbasierte Technologien. ZeroAvia plant derweil eine Produktionsstätte in Schottland zu errichten.

Die Finanzierungsrunde wurde gemeinsam von Airbus, Barclays Sustainable Impact Capital und Neom Investment Fund (NIF) geleitet, wobei die UK Infrastructure Bank als Eckpfeiler-Investor hinzukam und von bestehenden Anteilseignern wie Breakthrough Energy Ventures, Horizons Ventures, Ecosystem Integrity Fund, Summa Equity, Alaska Airlines, Amazon’s Climate Pledge Fund und AP Ventures unterstützt wurde.

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