Das Wasserstoffflugzeug von Apus verfügt über eigentümlich geformte Flügel für die Wasserstofftanks.

Bild: picture alliance/dpa | Jens Kalaene

Apus stellt Wasserstoffflugzeug in Strausberg vor

14.09.2024

Der Brandenburger Flugzeughersteller hat ein emissionsfreies Flugzeug entwickelt. Anfang 2025 soll das Wasserstoffflugzeug erstmals einen Testflug durchführen.

Der Flugzeughersteller Apus mit Sitz in Strausberg präsentierte dort eines der ersten Brandenburger Wasserstoffflugzeuge. Der emissionsfreie Vier-Sitzer soll eine Reichweite bis 900 Kilometer erreichen und mit einer Geschwindigkeit von 300 Kilometer pro Stunde fliegen können. Für den emissionsfreien Antrieb mit Wasserstofftanks in den Flügeln und zwei Brennstoffzellen in der Nase musste ein neues Flugzeugmodell entwickelt werden. Mit gasförmigem Wasserstoff und Sauerstoff wird in den Brennstoffzellen Strom erzeugt, der die Motoren antreibt. Einziges Abgas soll somit Wasserdampf sein.

Die Flügel des Wasserstoffflugzeugs haben eine eigentümliche Form. Sie hätten ein sehr gerades Mittelstück, damit die Wasserstofftanks gerade liegen können, erklärt Phillip Scheffel, Geschäftsführer von Apus. Außerdem sei das Profil dicker, um mehr Wasserstoff mitnehmen zu können, und die Rumpfnase viel größer, damit dort alle Systeme hineinpassen, so Scheffel.

„Wir haben das Flugzeug in den letzten drei Jahren entwickelt“, sagt Robert Adam, Leiter der Antriebsentwicklung bei Apus. Der Aufbau des Flugzeugs habe lediglich sechs Wochen gedauert. Die Forschung für die Tanks und das Energiemanagement habe dagegen zehn Jahre in Anspruch genommen, ergänzt Scheffel. „Das Gewicht ist eine Herausforderung. Solche Antriebssysteme sind deutlich schwerer als die herkömmlichen fossilen.“ Außerdem sei die Zuverlässigkeit der Systeme herausfordernd, da mit Komponenten gearbeitet werde, für die es noch keine Betriebserfahrung gebe, so Scheffel weiter. In den nächsten drei Monaten sind Tests am Boden und auf der Rollbahn geplant. Anfang 2025 soll das Wasserstoffflugzeug erstmals einen Testflug durchführen.

Wasserstoff noch zu teuer

Der Wasserstoffpreis liegt derzeit bei 16 bis 20 Euro. Würde dieser unter 6 Euro pro Kilogramm fallen, wäre das von Apus entwickelte Flugzeug günstiger als ein fossiles, so Scheffel. In den Bereichen Geschwindigkeit und Reichweite sei es bereits wettbewerbsfähig. „Wir wollen bei den Betriebskosten niedriger liegen als heute ein fossiles Flugzeug, und das ist erreichbar durch höhere Standzeiten der Systeme. So ein Elektromotor und eine Brennstoffzelle halten viel länger“, sagt Scheffel.

Der Flugzeughersteller plane für die Zukunft weitere und größere Modelle zu entwickeln. Zunächst wolle das Unternehmen strategische Partnerschaften mit anderen Flugzeug- und Systemherstellern schmieden. Außerdem sei ein Ausbau von Wasserstofftankstellen an Flughäfen notwendig, betont Scheffel. Eine Markteinführung für das erste Modell sei für 2028 geplant.

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