Um bis zum Jahr 2045 einen treibhausgasneutralen, resilienten, emissionsarmen, bezahlbaren und generationengerechten Güterverkehr zu erreichen, ist es laut UBA wichtig, dass der Güterverkehr weiter und umfassend elektrifiziert wird.

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UBA: 70 Maßnahmen für umweltschonenden Güterverkehr

17.06.2024

Aktuelle Prognosen zeigen, dass die Güterverkehrsleistung in den kommenden Jahren weiter zunehmen wird. Das Umweltbundesamt (UBA) hat nun eine Vision für einen umweltfreundlichen Güterverkehr im Jahr 2045 entworfen.

Der Güterverkehr verursacht rund ein Drittel der Treibhausgasemissionen des Verkehrssektors in Deutschland und wächst zudem deutlich stärker als der Personenverkehr. Der Güterverkehr nahm zwischen 1991 und 2022 um rund 75 Prozent zu, im Personenverkehr fiel das Wachstum mit 22 Prozent deutlich geringer aus. Aktuelle Verkehrsprognosen zeigen, dass die ⁠Verkehrsleistung⁠ des Güterverkehrs bis zum Jahr 2051 um 46 Prozent zunehmen wird im Vergleich zum Jahr 2019, wenn nicht umgesteuert wird.

Das UBA hat nun mit seiner Broschüre „Schwere Lasten. Große Aufgabe. Ein Ziel. – Umweltschonender Güterverkehr: international, global, lokal“ eine Vision für einen umweltschonenden Güterverkehr im Jahr 2045 vorgelegt. Sie richtet sich sowohl an politische als auch wirtschaftliche Entscheidungsträger. Um diese Vision Realität werden zu lassen, wurden über 70 Maßnahmen erarbeitet und zusammengestellt, die vor allem die Elektrifizierung und Verlagerung im Güterverkehr voranbringen können.

Konkrete Vorgaben im Sinne des Ordnungsrechts (zum Beispiel CO₂-Flottenzielwerte oder Quoten für alternative Kraftstoffe) spielen genauso eine Rolle wie ökonomische Instrumente, die CO₂-Emissionen im Güterverkehr verteuern oder Emissionsrechte verknappen (beispielsweise der nationale Emissionshandel für Brennstoffe).

Elektrifizierung und Verlagerung

Um bis zum Jahr 2045 einen treibhausgasneutralen, resilienten, emissionsarmen, bezahlbaren und generationengerechten Güterverkehr zu erreichen, ist es laut UBA wichtig, dass der Güterverkehr weiter und umfassend elektrifiziert wird. Dafür sind batterieelektrische Antriebe bei Lkw und Binnenschiffen, Oberleitungen für Schienen und – wo passend eventuell auch – für Straßen und mithilfe von erneuerbarem Strom generierte Kraftstoffe im internationalen See- und Luftverkehr notwendig.

Damit die Versorgung des Güterverkehrssektors jedoch möglichst vollständig mit erneuerbaren Energien erfolgen kann, ist es gleichzeitig notwendig, den Energiebedarf zu senken und den Güterverkehr noch stärker auf Effizienz auszurichten. So sollten möglichst viele Transporte von Lkw und Flugzeugen auf Züge und (Binnen-)Schiffe verlagert werden, da diese Verkehrsmittel deutlich energieeffizienter sind.

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