Bislang sind zwei Wasserstoff-Trucks für das Unternehmen aus Neumünster im Einsatz.

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Neues „klimaneutrales Transportprodukt“ von Voigt Logistik

10.09.2024

Das Familienunternehmen bietet seinen Kunden ab sofort eine nachhaltige Option an. Aktuell stehen dabei der Einsatz von Wasserstoff-Fahrzeugen und HVO100 im Fokus.

Voigt Logistik setzt bei seinem neuen Produkt auf drei Säulen: regionales Offsetting, Insetting durch HVO100 sowie Insetting durch Alternative Antriebe. Derzeit werden nur 15 Prozent der Emissionen durch den Einsatz von alternativen Antrieben vermieden. Demgegenüber steht eine Reduktion von 45 Prozent durch den Einsatz von HVO100 als Brückentechnologie und 40 Prozent der Emissionen werden durch regionale Ausgleichsprojekte kompensiert. „In der Zukunft wollen wir den Anteil von Offsetting aber auf Null bringen“, stellt Geschäftsführer Hannes Voigt im Gespräch mit der DVZ klar. Aktuell sieht er aber keine andere Möglichkeit, um ein „klimaneutrales Produkt“ anbieten zu können. Jahr für Jahr soll die Zusammensetzung der drei Komponenten künftig neu berechnet werden.

Im Gespräch mit der DVZ nennt Hannes Voigt die hohen Kosten und die mangelnde Verfügbarkeit der Fahrzeuge als Hindernis für sein Unternehmen, den Ausbau hier voranzutreiben. Bislang sind zwei Wasserstoff-Lkw für das Unternehmen aus Neumünster im Einsatz. Im Sommer 2025 soll auch das erste Elektrofahrzeug zum Fuhrpark gehören. „Das Interesse an den Wasserstoff-Lkw ist bei den Kunden zwar groß, aber es gibt leider keine Zahlungsbereitschaft für eine exklusive Nutzung“, erklärt Voigt. Deshalb wurde das Alternativprodukt entwickelt.

Die Mehrkosten für das neue Produkt sind laut Voigt für jeden Kunden sehr individuell, liegen aber in der Regel bei etwa 2 bis 5 Prozent. „Das hängt von der Warenstruktur, den Entfernungen, dem Gewicht und anderen Faktoren ab“, ergänzt Vertriebsleiter Christian Kletzien. In Vorgesprächen sei die Resonanz der Kunden sehr positiv gewesen, angesichts der konjunkturellen Lage gebe es aber noch eine gewisse Unsicherheit, wie gut das nachhaltige Angebot tatsächlich angenommen werde, räumt Voigt ein. Er und Kletzien gehen aber davon aus, dass sich vor allem größere Unternehmen, auf die der Fokus zunächst liegt, schnell für das Produkt entscheiden werden, da sie für ihre eigene Dekarbonisierungsstrategie und CSRD-Berichterstattung auf nachhaltige Transportlösungen angewiesen sind. Mit Blick auf kleinere Kunden sagt Kletzien aber: „Im Moment muss jeder schauen, ob er sich das im Moment leisten kann und will“.

Das Familienunternehmen kann mit seinem Transportmanagementsystem die CO2e-Emissionen auf Sendungsebene ermitteln. Nutzen die Kunden von Voigt Logistik die Option des „klimaneutralen Transports“, erhalten sie ein entsprechendes Zertifikat für die erzielte CO2e-Reduktion.

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