Mosolf setzt seit Anfang dieses Jahres bei der Kalkulation der CO2-Emissionen des Unternehmens auf seinen neuen Partner Cozero. Nachdem sich Mosolf durch den Wildwuchs, der momentan am Markt für CO2-Bilanzierungs-Anbieter herrscht, gekämpft hat, konnte das Unternehmen in Cozero den passenden Partner für eine langfristige Zusammenarbeit finden. Für die Auswahl seien Mosolf verschiedene Kriterien wichtig gewesen, sagt Lutz Fricke, Head of Sustainability des Automobillogistikers, im Gespräch mit der DVZ:
1. Wie ist das Team aufgestellt und wie ist der Anbieter finanziert?
2. Lässt sich unser Geschäft in der Plattform gut abbilden?
3. Wie sieht der Entwicklungsplan des Anbieters für die nächsten Jahre aus?
„Cozero hat uns in allen Punkten überzeugt, denn wir haben jemanden gesucht, mit dem wir langfristig zusammenarbeiten und unsere CO2-Bilanzierung jedes Jahr gemeinsam verbessern können“, so Fricke. Vor Ablauf dieses Jahres plant Mosolf nun die Veröffentlichung seines ersten Nachhaltigkeitsberichts, in den auch die Daten der CO2-Bilanzierung nach Fertigstellung einfließen werden.
Über die Mosolf Group:
Das 1955 gegründete Familienunternehmen mit Hauptsitz in Kirchheim unter Teck ist als Systemdienstleister in der Automobilindustrie tätig. Mosolf bietet unter anderem Logistik-, Technik- und Servicelösungen an, die mithilfe eines europaweiten Standort-Netzwerkes sowie einer multimodalen Verkehrsträgerflotte realisiert werden.
Startschwierigkeiten gehören zum Prozess
Wie schwierig es ist, die eigene CO2-Bilanz zu erstellen, wurde gerade zu Beginn der Zusammenarbeit offensichtlich. „Wir mussten von unserer Seite aus feststellen, dass wir zwar das Geschäft zu unseren Kunden super digitalisiert haben, allerdings unsere internen Prozesse und Datenverfügbarkeiten noch sehr papierlastig sind“, gibt Fricke zu. Die Zusammenarbeit mit Cozero habe dem Team von Fricke gezeigt, wo sie die Digitalisierung und Datenverfügbarkeit weiter vorantreiben müssen, damit die Partnerschaft mit dem Tech-Start-up und dessen Plattform optimal genutzt werden kann. „In diesem schrittweisen Prozess wurden wir durchgehend von einem Cozero-Mitarbeiter unterstützt und beraten“, berichtet Fricke. Das sei auch nicht ungewöhnlich. Bei der Implementierung, der Digitalisierung und dem Klima-Controlling parallel zu denken und in einen kontinuierlichen Vorgang umzuwandeln, gehöre in der ersten Phase der Zusammenarbeit immer dazu, ergänzt Helen Tacke, CEO bei Cozero, im Gespräch mit der DVZ.
Einer der ersten Schritte Cozeros war die Abbildung des digitalen Zwillings von Mosolf in der Cozero-Plattform. „Wir bilden das Unternehmen wie eine Art Spiegelbild digital ab, um das Rahmenwerk für die weitere Arbeit zu setzen“, erklärt Tacke. Die nächsten Schritte sind die kontinuierliche Datenverbesserung, um auch das Emissions-Forecasting, die Zielsetzung und die Dekarbonisierungsmaßnahmen effizienter zu gestalten, wobei auch die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens immer im Blick behalten wird. Die Scope-3-Emissionen, die in der Lieferkette eines Unternehmens entstehen, und damit einhergehend die Qualität sowie die Darstellung beispielsweise der Lieferantendaten in der Cozero-Plattform stellen eine weitere Herausforderung dar, an der Cozero momentan arbeitet. „Die Scope-1 und Scope-3-Emissionen stellen vor allem in der Logistik einen großen Hebel im Dekarbonisierungsprozess dar. Deswegen beschäftigen wir uns gerade sehr stark mit der Frage, wie hier eine Automatisierung stattfinden kann“, so Tacke.
Über Cozero:
Das Start-up hilft mit seiner Climate Action Platform anderen Firmen, den wirtschaftlichsten Weg bei der Dekarbonisierung und Klima-Transformation ihres Geschäfts zu finden. Mit dem modularen Ansatz von Cozero können Unternehmen ihre Kohlenstoffemissionen nachverfolgen, analysieren, Maßnahmen umsetzen sowie Fortschritte und Erfolge teilen.
Der Prozess endet nie
Dadurch, dass immer mehr Regulationen auf die Logistikbranche bezüglich Nachhaltigkeit zukämen, werde sich die Nachhaltigkeitsberichterstattung und das -management in den kommenden Jahren weiter verschärfen, führt Fricke aus. „Durch die neuen Anforderungen werden sich die bestehenden Nachhaltigkeitsabteilungen in den Unternehmen in den nächsten drei bis fünf Jahren komplett neu ausrichten müssen.“ Cozero arbeite bereits daran, die neuen Regulationen und auch alle kommenden zügig in ihr Produkt zu überführen, um die Unternehmen bei der Neuausrichtung zu unterstützen.
Fakt ist, dass die Transportlogistik heute noch nicht nachhaltig ist, sagt Fricke, aber es sei wichtig, jetzt Bereitschaft zu zeigen sowie Ressourcen, Zeit und Geld in das Thema zu investieren, um den richtigen Weg einzuschlagen. „Es ist wichtig, dass man keine Angst vorm Anfangen hat. Aller Anfang ist schwer und natürlich nie perfekt. Das sollte Unternehmen aber nicht davon abhalten, die ersten Schritte anzugehen, denn jedem Anfang liegt auch ein Zauber inne“, führt Fricke weiter aus. Mosolf schaffe jetzt in Zusammenarbeit mit Cozero die Grundlage dafür, um in den kommenden Jahren den eigenen Kunden vermehrt nachhaltige Lösungen anbieten zu können und sich optimal auf dem sich bildenden Markt platzieren zu können.