Lupriflex erhielt im Juni seinen ersten Biokraftstoff-Container mit Forto.

Bild: donvictorio/iStock

Lupriflex setzt zusammen mit Forto auf Biokraftstoff

17.09.2023

L. Priebs, der Hersteller von Lupriflex Sicherheitsschuhen, erhielt im Juni seinen ersten Biokraftstoff-Container mit Forto. Das Familienunternehmen möchte mit dem Biokraftstoffangebot der Digitalspedition seine Umweltziele erreichen.

Der Hersteller von Lupriflex Sicherheitsschuhen, L. Priebs, bekam im Juni 2023 seinen ersten mit Biokraftstoff gebuchten 40-Fuß-Container an seinen Hauptsitz in Haltern am See von Forto geliefert. „Wir lassen einen Teil unserer Sicherheitsschuhe in Asien produzieren und sind nun zu Forto gewechselt, weil sie Biokraftstoff anbieten. So können wir beim Seetransport erhebliche Emissionen einsparen“, sagt der CEO des 225 Jahre alten Familienunternehmens, Markus Nelke.

„Wir haben 2008 unseren ersten CO2-Abdruck berechnen lassen“, berichtet Nelke im Gespräch mit der DVZ. „Denn wenn wir unseren CO2-Abdruck kennen, kommen wir auch dahin, dass wir zum Beispiel unser Produktdesign optimieren und dadurch den CO2-Abdruck senken können.“ 2021 brachte Lupriflex den PETer, einen Schuh aus recycelten PET-Flaschen, auf den Markt, bei dessen Herstellung 50 Prozent der CO2-Emissionen im Vergleich zu einem Lederschuh eingespart werden. Nach der Auswahl der Rohstoffe zur Reduktion der Treibhausgasemissionen will Lupriflex zusammen mit Forto jetzt die Emissionen ihrer Lieferketten reduzieren.

Über Lupriflex: Das 1798 gegründete Familienunternehmen L. Priebs GmbH & Co. KG mit Sitz in Haltern am See ist spezialisiert auf die Herstellung und den Vertrieb von Schnittschutzstiefeln und wasserdichten Sicherheitsschuhen der Eigenmarke Lupriflex. CEO Markus Nelke leitet das Familienunternehmen gemeinsam mit seiner Frau, Karin Nelke-Mertens, in siebter Generation seit über 20 Jahren. Ihr Motto: Sichere Produkte für die Kunden und die Umwelt.

Forto übernimmt Transport von China nach Deutschland und Belgien

Ausschlaggebend für die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen ist das Biokraftstoffangebot von Forto. Das digitale Speditionsunternehmen verwendet ausschließlich Biokraftstoffe der zweiten Generation, welche aus nachhaltigen Abfallströmen wie z.B. Altspeiseöl gewonnen werden. Die Emissionsminderung wird, wie beim Ökostrom, auf einem anderen Schiff erzielt und einem Kunden zugeteilt. Die korrekte Zuteilung wird durch unabhängige Auditoren geprüft.

Forto kümmert sich um den Transport der Container von China nach Deutschland und Belgien. „Wir sind stolz darauf, mit Lupriflex zusammenzuarbeiten, einem 225 Jahre alten Familienunternehmen, das durch ständige Innovationen ein lebendiges Beispiel dafür ist, was Unternehmen tun können, um ihre Auswirkungen auf die Umwelt zu verringern“, führt Christian Volp, Sustainable Logistics Offering Manager bei Forto aus. „Ich glaube, dass Lupriflex mit ihrer ‚Wir machen das jetzt‘-Einstellung für viele Unternehmen inspirierend sein kann, die Nachhaltigkeit vielleicht noch kritisch gegenüberstehen und vielleicht auch noch Angst vor dem Thema haben, weil sie nicht wissen, was es für die Zukunft ihres Unternehmens bedeutet. Unser Ansatz ist dann, das Gespräch zu suchen und Beispiele anderer Kunden wie Lupriflex zu zeigen, die schon ‚Just do it‘ gesagt haben. Gemeinsam können wir das schaffen“, ergänzt Pia Schwanenberg, Senior Sustainability Manager bei Forto, im Gespräch mit der DVZ.

Das Unternehmen orchestriert den See- und Bahntransport vom Verladehafen bis zum Lager, einschließlich der Zoll- und Transitabfertigung, der Abwicklung der fiskalischen Abgaben und des Nachlaufs per Lkw. „Besonders nützlich ist die Tatsache, dass das Nachhaltigkeitsangebot von Forto die Auswirkungen von Biokraftstoff auf die seefrachtbezogenen Treibhausgasemissionen auf Datenbasis transparent macht“, lobt Markus Nelke. „Man kann jederzeit den Ist-Zustand einsehen, den man benötigt.“

Über Forto: Forto verfolgt die Vision, eine hochtransparente, reibungslose und nachhaltige digitale Lieferkette zu schaffen. Die Plattformtechnologien von Forto adressieren den gesamten Prozessablauf, von Angebot, Buchung, Dokumentenverwaltung, Tracking und Tracing bis hin zu proaktiver Freistellungsverarbeitung und -analyse, und unterstützen ihre 2.500 Kunden mit mehr Transparenz, Einblick und Kontrolle. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Berlin beschäftigt derzeit mehr als 900 Mitarbeitende an 21 Standorten in Europa und Asien.

Erreichung der Umweltziele steht an erster Stelle

Beide Unternehmen sind Teil der Initiative Science Based Targets und haben sich wissenschaftlich fundierte Klimaziele gesetzt. Lupriflex hat das Ziel, seine Emissionen am Standort Haltern am See von 2018 bis 2030 zu halbieren, bereits mit einer Einsparung von 83 Prozent erreicht. Als nächstes steht die Reduktion der Transportemissionen auf der Agenda, um das langfristige Ziel zu erreichen, bis 2050 ein emissionsfreies Unternehmen zu werden. „In unserer Branche verteilen sich die CO2-Emissionen auf 80 Prozent für die Rohstoffe, 10 Prozent für Verpackung und Entsorgung und auf 10 Prozent für den Transport“, erläutert Marketingleiterin Karin Nelke-Mertens. „Auch wenn der Transport nur 10 Prozent einnimmt, sagen wir, das ist trotzdem etwas, das wir beeinflussen können. Und wenn wir uns bei der Seefracht für Biokraftstoffe entscheiden und so die Emissionen weiter senken können, dann ist das für uns genau der richtige Weg.“

Um seine Transportemissionen um 100% zu reduzieren, zahlt Lupriflex gerne einen Aufpreis für die Verwendung von Biokraftstoff bei Forto. „Wir machen so viel, wie möglich und bezahlbar ist. Wir machen alles, um unseren CO2-Abdruck zu optimieren, aber unser Produkt trotzdem weiter wettbewerbsfähig zu halten. Es muss immer realistisch bleiben“, verrät Nelke sein Leitprinzip für den Umgang mit Emissionsreduktion.

Wenn in Zukunft methanol-, ammoniak- und wasserstoffbetriebene Schiffe auf den Markt kommen, sei eine weitere Zusammenarbeit zwischen Lupriflex und Forto in diesem Bereich nicht ausgeschlossen. Momentan arbeitet Forto an der Möglichkeit, auch die Emissionen des Lkw-Transports durch das Massenbilanzverfahren zu reduzieren, was Lupriflex mit offenen Armen begrüßt.

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