Durch die aktive Kühlung der Transportmittel werden keine passiven Kühlelemente, wie Styropor-Boxen, Trockeneis oder Kühlakkus benötigt.

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Leafr - Kühl auf der letzten Meile

02.08.2023

An dieser Stelle präsentieren wir unseren Lesern regelmäßig junge Unternehmen aus der Logistik- und Transportbranche. Wie kommt man dazu ein Start-up zu gründen, was bewegt junge Unternehmer und wie verändert sich die Branche? Das Start-up Leafr aus Hamburg hat die sogenannte letzte Meile anvisiert und möchte diese im Bereich der temperaturgeführten Belieferung von Lebensmitteln grüner gestalten.

Warum haben Sie ein Start-up in der Logistik gegründet und dabei den Schwerpunkt auf die Nachhaltigkeit gelegt?

Die Logistik ist einer der größten und wichtigsten Industriezweige in Europa. Die Nachhaltigkeitstransformation unserer Branche stellt daher nicht nur eine große Herausforderung dar, sondern vielmehr eine enorm große Chance - gerade für Start-ups. Wir von Leafr wollen die urbane letzte Meile grün gestalten – und zwar im Bereich der temperaturgeführten Belieferung von Lebensmitteln. Zudem gibt es viele Stakeholder, die ein Interesse daran haben, dass unser Service nachhaltiger wird: Städte, Produzenten, Händler, Logistiker und natürlich auch Endverbraucher. Diese Herausforderung gehen wir an, um sowohl den innerstädtischen Verkehr, als auch die Supply Chain vieler Unternehmen im Lebensmittel-Markt nachhaltiger zu gestalten.

Welches Problem bei der Nachhaltigkeits-Transformation von Unternehmen entlang der Lieferkette lösen Sie?

Wir konzentrieren uns mit unserem Ansatz auf die nachhaltige Belieferung von B2B-Empfängern mit temperaturgeführten Waren – vor allem in der Stadt. Mit der Hilfe von Micro-Hubs und der Auslieferung durch emissionsarme Transportmittel wie elektrische Vans oder Cargo-Bikes, gewährleisten wir nicht nur eine nachhaltigere Zustellung auf der letzten Meile, sondern bieten darüber hinaus auch die Möglichkeit Verpackungsmüll zu reduzieren. Durch die aktive Kühlung unserer Transportmittel benötigen wir keine passiven Kühlelemente, wie Styropor-Boxen, Trockeneis oder Kühlakkus.

Wo haben etablierte Logistikdienstleister bei der Nachhaltigkeitstransformation den größten Nachholbedarf?

Mit Sicherheit bei der Reduktion ihrer CO2-Emissionen und der Elektrisierung der Fahrzeugflotte. Gerade deshalb ist die Idee der nachhaltigen letzten Meile in Verbindung mit Micro-Hubs ein zukunftsträchtiges Modell. Auch bei der nachhaltigen Gestaltung von Lagern bieten sich heute schon eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Nachhaltigkeitstransformation. Darüber hinaus sind auch soziale Aspekte im Rahmen der Nachhaltigkeit nicht zu vernachlässigen.

Welchen Sektor/Teil der Logistik adressiert Ihr Unternehmen konkret?

Die Letzte Meile. Zurzeit fokussieren wir uns im Rahmen unserer Zustellungen auf den B2B-Bereich und dabei besonders auf die Unternehmen der Lebensmittelbranche. Leafr ermöglicht dabei, dass gesamte Stadtgebiet von Hamburg nachhaltig zu beliefern.

Wer sind Ihre Partner und Kunden?

Als Corporate Start-up arbeiten wir eng mit der Nagel-Group zusammen. Diese zeichnet sich für uns besonders durch ihre herausragende Expertise und die Qualität der bestehenden Logistikprozesse sowie ihrem großen Netzwerk aus. Auf Kundenseite arbeiten wir eng mit Unternehmen der Lebensmittelbranche zusammen. Dazu gehören neben den Produzenten auch Einzelhändler, Restaurants oder der Großhandel.

Welches Marktpotenzial für Nachhaltigkeitslösungen in der Logistik beziehungsweise entlang der Lieferkette sehen Sie?

Das Potential für Nachhaltigkeitslösungen in der Logistik ist groß und wird auch in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Maßgeblich dafür sind verschiedene Faktoren. Vor allem das zunehmende Umweltbewusstsein von Endverbrauchern, Unternehmen und Städten sorgt dafür, dass immer mehr Unternehmen ihre Supply Chain nachhaltiger gestalten werden. Darüber hinaus bieten innovative Technologien großes Optimierungspotential, wodurch Prozesse optimiert und Kosten eingespart werden können. Langfristig ist die Frage nach Nachhaltigkeit entlang der Supply Chain nicht mehr ein „ob“, sondern viel mehr ein „wann“.

Wo kann Ihr Unternehmen selbst noch nachhaltiger werden?

Aufgrund des technologischen Fortschrittes wird es immer neue Themen geben, die es uns als Unternehmen ermöglichen noch nachhaltiger zu agieren. Da wir mit Leafr erst seit wenigen Monaten am Markt aktiv sind, werden sich in den nächsten Jahren eine Vielzahl an Chancen ergeben, durch die wir noch nachhaltiger agieren können. Ein Fokus liegt für uns dabei unter anderem auch im Bereich der nachhaltigen Nutzung unseres Lagers.

Ist eine klimaneutrale Logistik ein realistisches Zukunftsszenario? Wann könnte es so weit sein?

Die Bestrebungen der Branche auf dem Weg zur Klimaneutralität sind deutlich zu vernehmen. Deshalb ist das Szenario durchaus realistisch, der Zeitpunkt allerdings ungewiss. Die Nagel-Group etwa will die Klimaneutralität bis zum Jahr 2030 erfüllen. Von hoher Bedeutung werden in diesem Zusammenhang auch mögliche Kompensationen von nicht vermeidbaren Emissionen sein.

Fakten zum Unternehmen

• Unternehmen: Leafr GmbH
• Sitz: Hamburg
• Mitarbeiterzahl: 8

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