Die EU nutzt 4,8 Milliarden Euro Einnahmen aus dem CO₂-Emissionshandel, um 85 Klimaschutzprojekte in Energie- und Transportwirtschaft, Industrie und Gebäudebewirtschaftung zu fördern. In 17 EU-Staaten und Norwegen sollen die ausgewählten Projekte bis spätestens 2030 umgesetzt werden und zur Vermeidung von 476 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen beitragen. Bei den Fördermitteln handelt es sich um nicht rückzahlbare Zuschüsse aus dem EU-Innovationsfonds, der aus Emissionshandelseinnahmen gespeist wird.
„Neue Projekte im See-, Luft- und Straßenverkehr bringen unsere Bemühungen um saubere Mobilität voran“, erklärte Wopke Hoekstra, der aktuell für Verkehr und Klimaschutz zuständige EU-Kommissar. „Der Innovationsfonds verdeutlicht wieder einmal, dass das EU-Emissionshandelssystem ein großartiges Instrument ist, um Emissionen zu reduzieren und Projekte zu finanzieren, die wir brauchen, um Europa klimaneutral und wettbewerbsfähig zu machen.“
Bei sehr vielen der Vorhaben geht es darum, klimafreundliche Energie zu produzieren oder energieintensive Industrieunternehmen nachhaltiger zu machen. Einige der Fördergelder kommen aber auch der Transportwirtschaft zugute. So haben einige der ausgewählten Projekte das Ziel, jährlich 525.000 Tonnen erneuerbarer Treibstoffe herzustellen. Bei weiteren Projekten geht es um die jährliche Erzeugung von 61.000 Tonnen erneuerbarem Wasserstoff, der in Industrie und Verkehr eingesetzt werden soll.
Fördergeld für Servolenkungen und Wasserstoffschiffe
Im Güterverkehr wird zum Beispiel die Entwicklung von hydrostatischen elektrischen Servolenkungen für schwere Nutzfahrzeuge durch Knorr-Bremse gefördert. Die niederländische Samskip Holding bekommt Geld für zwei neue Containerschiffe mit Multi-Megawatt-Brennstoffzellen, die mit flüssigem, „grünem“ Wasserstoff angetrieben werden. Auch das französische Unternehmen Assetco EO2 will – unter anderem gemeinsam mit CMA CGM – ein Feeder-Containerschiff von 155 Metern Länge konstruieren, das mit flüssigem Wasserstoff fährt. Laut Webseite des Unternehmens soll ein erstes Pilotschiff Anfang 2027 einsatzfähig sein. Wie viel Geld diese drei Projekte aus dem Innovationsfonds bekommen, teilte die EU-Kommission nicht mit. (fh)