Scania und die DHL Group testen einen Hybrid-Lkw der besonderen Art.

Bild: DHL Group

DHL und Scania testen neues E-Lkw-Konzept

23.02.2025

Beim Einsatz von E-Lkw gibt es zwei Restriktionen: Zum einen sind die Reichweiten der Fahrzeuge verglichen mit dem Diesel-Lkw eher gering, zum anderen steht nicht überall Ladeinfrastruktur zur Verfügung. Mit einem besonderen Hybrid-Konzept wollen die beiden Partner den Herausforderungen begegnen.

Der Bonner Logistikkonzern DHL Group und der Nutzfahrzeughersteller Scania haben gemeinsam einen besonderen E-Lkw entwickelt. Die beiden Partner wollen untersuchen, wie man mit einem sogenannten „Extended Range Electric Vehicle“ zwei grundlegenden Restriktionen beim Einsatz von E-Lkw begegnen kann. Dabei soll eine Kombination aus batterieelektrischem Antrieb und einem mit Kraftstoff betriebenen On-Board-Generator die Reichweite erhöhen und gleichzeitig das Fahrzeug ein gutes Stück weit von der Ladeinfrastruktur unabhängig machen.

Vollelektrische Fahrzeuge sind zwar die gegenwärtig sinnvollste Lösung für ein nachhaltiges Verkehrssystem, aber die Umstellung auf Elektro-Lkw kommt nur sehr schleppend voran. Aktuell scheitert die zügige Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs aber an mehreren Faktoren, darunter fehlende Ladepunkte, hohe Kosten für das Vorhalten ausreichender Ladekapazitäten in den Depots zu saisonalen Spitzenzeiten, die Netzbelastung und hohe Strompreise zum Beispiel an windstillen Wintertagen. Hier setzen Scania und DHL mit dem Extended Range Electric Vehicle (EREV) an.

Der E-Lkw ist mit einem kraftstoffbetriebenen Generator ausgestattet, der die Batterie laden und so für höhere Reichweiten sorgen kann. Gleichzeitig lassen sich so die Batterien auch dann aufladen, wenn der Lkw auf einem Rastplatz ohne geeignete Ladeinfrastruktur steht. Je nachdem, mit welchem Kraftstoff der Generator betrieben wird, kann der E-Lkw mit einem Anteil an erneuerbaren Energien zwischen 80 und 90 Prozent fahren – so heißt es vonseiten der Projektpartner.

Der neue E-Lkw wird ab Februar im DHL-Unternehmensbereich Post & Paket Deutschland für den Pakettransport zwischen Berlin und Hamburg eingesetzt und dort mehrere Monate intensiv getestet. Bewährt sich das Konzept, will der Logistikkonzern weitere Fahrzeuge anschaffen.

Um Platz für den Generator zu schaffen, wird einer der Akkus in dem E-Lkw entfernt. Das reduziert zwar die Reichweite im reinen Akkubetrieb, sorgt aber im Bedarfsfall für eine Energiereserve. Das Fahrzeug soll laut den Entwicklern eine Reichweite von 650 bis 800 Kilometern haben. Zum Vergleich: Die vollelektrischen E-Lkw von Scania bieten derzeit unter besten Bedingungen eine Reichweite von 550 Kilometern bei gleichem Maximalgewicht.

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