Auf dem Mehrzweckterminal Antwerp Euroterminal der italienischen Grimaldi-Gruppe wird eine Landstromanlage zur Versorgung von Seeschiffen installiert.
Die Anlage mit zwei festen Anschlüssen soll 2026 in Betrieb gehen und vor allem Autofrachter und Mehrzweckschiffe der Reederei Grimaldi während der Liegezeit am Kai mit Strom versorgen. Der Strom soll zunächst aus Windenergie gewonnen werden. Wenn der Bedarf in Zukunft steigt, sollen Sonnenkollektoren und zusätzliche Windanlagen mehr Energie liefern. Der erzeugte Ökostrom soll in einem großen Batteriesystem gespeichert werden, um seine Nutzung zu optimieren, so die Hafenbehörde Antwerpen-Zeebrügge.
Durch die Versorgung der Schiffe mit erneuerbarer Energie sollen die Emissionen von CO2, Stickoxiden, Schwefeloxiden und Feinstaub sowie der Umgebungslärm reduziert werden.
Das Projekt hat nach Angaben der Behörde ein Investitionsvolumen von 25 bis 30 Millionen Euro, das von der Flämischen Agentur für Innovation (VLAIO) mit 4 Millionen Euro gefördert wird. Die Anlage ist so konzipiert, dass sie in Zukunft erweitert werden kann, um zusätzliche Schiffe anzuschließen. Das Technologie- und Dienstleistungskonsortium HOPaS (High-Voltage Onshore Power-as-a-Service), bestehend aus den Unternehmen Techelec, Yuso und Whitewood, wird die Investition, die Installation und den Betrieb übernehmen.
Der Hafen Antwerpen-Brügge will bis 2028 nicht nur Ro-Ro-Schiffe und Con-Ro-Schiffe mit Landstrom versorgen, sondern auch die größten Containerschiffe. Ab 2030 gilt in der EU eine Landstrompflicht, von der Ro-Ro-Schiffe allerdings ausgenommen sind. (alb)