Übergeordnetes Ziel eines von HGK Shipping und dem Salzgitter-Konzern unterzeichneten „Memorandum of Understanding“ ist es, emissionsarme Logistikketten weiterzuentwickeln und zu etablieren. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem Auf- und Ausbau paariger Verkehre, das heißt der Generierung von Rückladung, um Leerfahrten zu vermeiden. Die intelligente Kombination und Planung von Verkehren bietet sich in dieser Kooperation besonders an. Während sich Salzgitter Flachstahl auf die Herstellung von Flachstahlprodukten etwa für Fahrzeug- und Röhrenhersteller und die Bauindustrie spezialisiert hat, ist die ebenfalls zum Konzern gehörende DEUMU Deutsche Erz- und Metall-Union im Recycling und Handel von Stahlschrotten, Metallen und Legierungen aktiv.
Beide Salzgitter-Unternehmen wollen zudem in ihren Nachhaltigkeitsbestrebungen verstärkt auf den Einsatz der Binnenschifffahrt in ihren Logistikketten setzen. Unternehmen der Salzgitter AG sind an zahlreichen Standorten an das System Wasserstraße angeschlossen, so dass schon heute über 1 Million Tonnen Stahl und Stahlvorprodukte jährlich per Binnenschiff auf Europas Wasserstraßen transportiert werden. Ein Anteil, der weiter steigerungsfähig ist, wenn die richtigen Voraussetzungen geschaffen werden. Wie Sandrina Sieverdingbeck, Geschäftsführerin DEUMU, betont, hat sich der Salzgitter-Konzern das strategische Ziel gesetzt, führend in der Kreislaufwirtschaft zu sein. Ein zentraler Baustein sei dabei der Einsatz von Stahlschrott zur Rohstahlgewinnung. Dazu gehört auch die nachhaltige Logistik dieses so bedeutenden Sekundärrohstoffes. „So wollen wir den Transportweg Wasserstraße weiter ausbauen. Dies kann nur mit starken Partnern gelingen.“
Mit dem am 10. August unterzeichneten MoU halten die Partner außerdem fest, dass sie mit ihren Transporten an dem Seafar-Pilotprojekt zum Test teilautonomer Binnenschifffahrt in Deutschland teilnehmen, sobald dieses von den zuständigen Stellen freigegeben wird. Dazu werden Trockengüterschiffe, die HGK Shipping von und nach Salzgitter einsetzt, mit der entsprechenden Technologie für die Fernsteuerung von Land aus nachgerüstet. Mittelfristig soll die enge Zusammenarbeit zudem dazu beitragen, neuen und zusätzlichen Schiffsraum zu entwickeln, der den Anforderungen an eine innovative und nachhaltige Binnenschifffahrt und die Bedürfnisse der Stahlindustrie nach Dekarbonisierung und Versorgungssicherheit gleichermaßen gerecht wird.