Der jährlich erscheinende ESPO-Umweltbericht bietet einen Überblick über die Maßnahmen europäischer Häfen für eine grünere Zukunft.

Bild: Nisangha/iStock

Klimawandel hat für Europas Häfen höchste Priorität

24.11.2023

Neben dem Klimawandel sind auch Luftqualität und Energieeffizienz wichtige Umweltbelange für europäische Häfen. Dies zeigt der diesjährige ESPO-Umweltbericht.

Die Europäische Organisation der Seehäfen (ESPO – European Sea Ports Organisation) hat die achte Ausgabe ihres jährlichen Umweltberichts veröffentlicht. Der Bericht entsteht im Rahmen der EcoPorts-Initiative, mit der die ökologische Nachhaltigkeit europäischer Häfen gefördert werden soll.

Im zweiten Jahr in Folge bleibt der Klimawandel das wichtigste Umweltthema für die europäischen Häfen. Dabei sind zwar weniger als die Hälfte der Häfen mit klimabedingten operationalen Herausforderungen konfrontiert, aber mehr als drei Viertel der Häfen stellen bei der Planung und Umsetzung neuer Infrastrukturprojekte Überlegungen zur Anpassung an den Klimawandel an. Daneben haben auch Luftqualität und Energieeffizienz weiterhin hohe Priorität.

„Der Bericht ermöglicht es uns, die Umsetzung wichtiger ‚Fit for 55‘-Initiativen, wie beispielsweise AFIR (Alternative Fuels Infrastructure Regulation), zu beobachten. Er trägt auch dazu bei, Erkenntnisse über Themen wie die Klimaresilienz zu gewinnen, ein Thema, das ganz oben auf der Agenda der Kommission steht“, kommentiert Isabelle Ryckbost, ESPO-Generalsekretärin.

Aus dem Bericht ergibt sich zudem, dass die Häfen ihr Umweltmanagement in 2023 weiter verbessert haben und ihre Prioritäten in größerem Umfang angehen. Darüber hinaus bekommen immer mehr Häfen die Zertifizierung nach PERS (Port Environmental Review System), der einzigen hafenspezifischen Umweltnorm, die von Häfen für Häfen entwickelt wurde. Trotz dieser positiven Trends sind einige Schlüsselindikatoren leicht rückläufig. So sind beispielsweise Umweltschutzprogramme für Hafenmitarbeiter seit 2013 um 17 Prozent zurückgegangen und die Überwachung ländlicher Lebensräume im Vergleich zu anderen Überwachungsmaßnahmen lediglich um 5 Prozent gestiegen.

„Der Bericht unterstreicht die Stärken, auf denen wir aufbauen können, und die Probleme, die wir in den kommenden Jahren angehen müssen. Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass das EcoPorts-Netzwerk die Häfen mit den unverzichtbaren Instrumenten ausstattet, die sie benötigen, um sich an der Dekarbonisierung Europas zu beteiligen und eine grünere Zukunft zu fördern“, betont Anaëlle Boudry, EcoPorts-Koordinatorin.

Dieses Jahr sind Daten von 90 europäischen Häfen in 20 Ländern, die an der EcoPorts-Selbstdiagnosemethode (SDM) teilgenommen haben, für den Bericht ausgewertet worden.

Den kompletten ESPO-Umweltbericht 2023 lesen Sie hier.

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel