In Neumünster hat das Unternehmen Hypion eine Schwerlast-Wasserstofftankstelle eröffnet.

Bild: picture alliance/dpa | Christian Charisius

EU genehmigt Fördermittel für Wasserstoffeinsatz im Verkehr

31.05.2024

Bei der Entwicklung von Wasserstofftechnologien wie Tanks oder Hochleistungs-Brennstoffzellen für Schiffe, Züge, Flugzeuge oder Lkw wollen elf Unternehmen aus sechs EU-Staaten mit internationalen Partnern zusammenarbeiten. Die EU-Kommission erlaubt, dass die Projekte mit 1,4 Milliarden Euro subventioniert werden.

Sieben EU-Staaten, darunter auch Deutschland, dürfen 13 internationale Projekte zum Einsatz von Wasserstofftechnologie im Verkehr mit insgesamt 1,4 Milliarden Euro aus öffentlichen Kassen fördern. Die EU-Kommission hat ein entsprechendes „wichtiges Projekt im gemeinsamen europäischen Interesse“ unter dem Titel „Hy2Move“ genehmigt. Sie erwartet, dass dadurch zusätzliche private Investitionen im Umfang von 3,3 Milliarden Euro stimuliert werden.

Die geförderten Projekte sollen laut Kommission unter anderem dazu beitragen, mit Wasserstoff betriebene Antriebsformen für den Straßen-, See- und Luftverkehr weiterzuentwickeln. Es geht etwa um Brennstoffzellenplattformen für Lkw und Busse und um Hochleistungs-Brennstoffzellen, mit denen Schiffe und Züge bewegt werden können. Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung von On-Board-Wasserstofftanks, die sowohl leicht als auch sicher genug sind, um etwa in Flugzeugen eingesetzt zu werden. Zudem geht es um Anlagen, mit denen Tankstellen mit verdichtetem Wasserstoff versorgt werden können, der zu 99,99 Prozent rein ist und sich für den Einsatz in Brennstoffzellen eignet.

„Wasserstoff kann uns dabei helfen, zu reisen und Güter zu transportieren, ohne Treibhausgase zu emittieren“, sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. „Aber in wasserstoffbetriebene Technologie für den Verkehr zu investieren, kann für einen einzelnen Mitgliedstaat oder ein einzelnes Unternehmen risikoreich sein.“ Die EU-Beihilferegeln für Großprojekte im europäischen Interesse könnten hier Finanzierungsoptionen eröffnen.

BMW und Airbus sind dabei

11 Unternehmen aus Deutschland, Estland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, der Slowakei und Spanien nehmen an dem Projekt teil. Unter anderem sind BMW und Airbus dabei und Neuman & Esser, eine Firma aus der Nähe von Aachen, die unter anderem Elektrolyseure und Anlagen zur Verdichtung von Wasserstoff herstellt. Die Unternehmen wollen mit über 200 Partnern kooperieren, unter anderem mit Universitäten und Forschungseinrichtungen. Das Projekt soll bis 2031 weitgehend abgeschlossen sein, und die Kommission erwartet, dass dadurch direkt 3.600 Arbeitsplätze geschaffen werden. Seit Juli 2022 hat die Kommission bereits drei ähnliche Projekte genehmigt, zur Entwicklung von Wasserstofftechnologien für Endverbraucher, die Industrie sowie für den Infrastrukturausbau.

Verwandte Artikel