Die Mehrwegversandtasche im Einsatz bei Tchibo.

Bild: Tchibo

Tchibo zieht positive Bilanz nach Tests mit Mehrwegversandtasche

31.07.2024

Die dritte Testreihe der Mehrwegversandtaschen bei Tchibo ist abgeschlossen. Aufgrund der positiven Ergebnisse bei der Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks und der Kundenzufriedenheit sind weitere Schritte geplant.

Im Juni 2024 endete die dritte Testphase für die Mehrwegversandtaschen bei Tchibo. Im Fokus der Testphase stand die Mehrfachnutzung und der Aufbereitungsprozess. Das Handelsunternehmen hat 26.000 Mehrwegtaschen angeschafft, in denen über 70.000 Bestellungen verschickt wurden. Durchschnittlich wurde jede Tasche dreimal genutzt, wobei einzelne Taschen bis zu sechs Umläufe absolvierten. Nur wenige hundert Taschen mussten aufgrund defekter Reißverschlüsse oder nicht entfernbarer Etiketten aussortiert werden. Die Mehrwegversandtaschen wurden in Zusammenarbeit mit Tchibos Lieferanten entwickelt und in Spanien produziert. Alle internen Prozesse konnten gut umgesetzt werden..

Ziel von Tchibo ist die Entwicklung einer Branchenlösung. Um einen C02-Break-even-Point gegenüber Einwegversandtaschen zu erzeugen, sind nach Angaben des Unternehmens mindestens vier Umläufe pro Mehrwegversandtasche nötig. Im aktuellen Test konnte eine Rücklaufquote von 80 Prozent ohne Anreizsysteme erreicht werden. Alexander Ralfs, Director Supply-Chain-Management & Logistics erklärt: „Wir planen, gemeinsam mit anderen Versandhändlern und Stakeholdern, an einer solchen Lösung zu arbeiten. Gespräche mit möglichen Partnern laufen bereits.“

Auch die Kundenresonanz gegenüber den Mehrwegversandtaschen ist durchweg positiv. Das ergab eine Umfrage mit 2.500 Teilnehmern. Insbesondere die einfache Handhabung und der Umweltaspekt konnten überzeugen. Tchibo testete bereits im Jahr 2020 im Rahmen des Förderprojekts „praxpack“ vom Umweltministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Otto und dem Avocadostore. 2022 erfolgte ein zusätzlicher Testlauf in Österreich gemeinsam mit dm, Thalia und Intersport.

Ziel des vom BMBF geförderten Forschungsvorhabens „praxpack“ ist es, einen Beitrag zur Etablierung und Verbreitung von Mehrweg-Versand¬verpackungs¬systemen im Onlinehandel zu leisten, um mittelfristig eine substanzielle Senkung des verpackungsbedingten Ressourcenverbrauchs und der damit verbundenen Abfallmengen zu erreichen. Ein zentrales Element ist das „Kooperationslabor“, welches auf intensiven Erfahrungsaustausch setzt. Die individuelle Anpassung der Mehrwegkonzepte an die Geschäftsmodelle und das gemeinsame Erarbeiten der Lösungselemente mit den Partnern bilden die Grundlagen des Pilotprojekts.

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