In Rotterdam treten am 1. Januar 2025 neue Hafengebühren in Kraft.

Bild: Kees Torn

Rotterdam bevorzugt umweltfreundliche Schiffe bei Hafengebühren

19.11.2024

Europas größter Hafen ändert zum neuen Jahr die Bemessung der Seehafengebühren. Für die Berechnung wird eine Nachhaltigkeitskomponente hinzugefügt, die auf der Größe des Schiffes basiert.

In Abstimmung mit Deltalinqs (Gemeinschaft der Hafennutzer) und der Vereinigung der Rotterdamer Schiffsmakler hat der Rotterdamer Hafen die Tarife für die kommenden drei Jahre festgelegt. Es handelt sich um die erste Anpassung der Hafentarife seit 2022. Ab dem 1. Januar 2025 wird sich die Art und Weise, wie die See- und Binnenhafengebühren berechnet werden, ändern. Nachhaltigkeit und Effizienz werden dabei eine größere Rolle spielen. Die allgemeine Indexierung der aktuellen See- und Binnenhafentarife für das Jahr 2025 beträgt 6 Prozent. Für die Folgejahre liegt sie bei 3,5 Prozent im Jahr 2026 beziehungsweise 2,5 Prozent im Jahr 2027. Ab 2025 wird eine Reihe bestehender Vergünstigungen auf Seehafengebühren abgeschafft. Damit soll die Gesamtberechnung der Hafengebühren vereinfacht werden. Die Abschaffung dieser Nachlässe wird in den Basistarifen kompensiert werden. Es wird drei verschiedene Preisnachlässe geben, die sich an Nachhaltigkeit und Effizienz orientieren.

Wenn ein Schiff im Environmental Ship Index (ESI), einem internationalen Maßstab für die Nachhaltigkeit von Seeschiffen, gut abschneidet, können ab dem 1. Januar 2025 die gesamten Hafengebühren für eine Reederei niedriger ausfallen, genau wie bei einem Schiff mit einem sogenannten Green-Award-Zertifikat. Außerdem wird der Auslastungsgrad auf die neuen Seehafengebühren angerechnet. Die Hafengebühren pro Tonne umgeschlagener Fracht werden niedriger sein, wenn die Kapazität eines Schiffes so effizient wie möglich genutzt wird.

Auch bei der Berechnung der Hafengebühren für die Binnenschifffahrt wird mehr Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Ab 2025 wird ein Nachhaltigkeitsbeitrag von 5 Prozent hinzugefügt. Dies bedeutet, dass die Gebühren für motorisierte Schiffe um 5 Prozent erhöht werden. Die Einnahmen aus dieser Erhöhung werden für Nachhaltigkeitsinitiativen in der Binnenschifffahrtsbranche eingesetzt. Schiffer, die ihre Emissionsdaten mit der Port of Rotterdam Authority über das Green-Award-System teilen, erhalten einen Rabatt von 5 Prozent auf die Binnenhafengebühren.

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