Das dänische Transport- und Logistikunternehmen DSV konnte seine Kohlenstoffemissionen im Jahr 2023 in allen drei Scopes senken. Die Scope-1-und-2-Emissionen wurden verglichen mit dem Vorjahr um 6,3 Prozent gesenkt. Die Scope-3 Emissionen sind von rund 15.500 Kilotonnen auf etwa 12.000 Kilotonnen gesunken, was in etwa einer Minderung von 25 Prozent zum Vorjahr entspricht.
Im Vergleich zum Basisjahr 2019 verringerten sich die Scope-3-Emissionen sogar um 41,7 Prozent. Allerdings stiegen die Scope-1- und -2-Emissionen um 1,0 Prozent verglichen mit dem Basisjahr.
Als Hauptgrund für die Reduktion gab DSV die geringere Nachfrage nach Luft-, See- und Landtransporten sowie die globale wirtschaftliche Abschwächung, die in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 begann, an. Im Luftverkehr wurden die Emissionen um 9,6 Prozent reduziert, in der Seefracht um 6,1 Prozent. An Land konnten die Emissionen im Vergleich zu 2022 um 5,5 Prozent verringert werden.
SAF
DSV führte in 2023 ein SAF-Programm (Sustainable Aviation Fuel) ein, welches alle Geschäftsreisen abdeckt. Mit dem Programm wurden laut Unternehmensangaben die Emissionen im Geschäftsreiseverkehr um 93 Prozent reduziert, da SAF im Vergleich zu fossilen Treibstoffen weniger Emissionen in der Produktion emittiert. Um die verbleibenden 7 Prozent auszugleichen, hat DSV beschlossen, zusätzliche SAF-Mengen als Emissionsgutschriften zu kaufen. Leider fehlen im Bericht Angaben dazu, welchen Anteil Geschäftsreisen an den gesamten Emissionen des Unternehmens haben.
Zudem wurde das sogenannte Carbon Pricing Fee Programm etabliert, welches die Emissionen an den unternehmenseigenen Standorten misst und lokale Initiativen zur Reduktion dieser fördert. Das Programm wurde von DSV mit 1 Milliarde Dänischer Kronen gefördert.
Menschenrechte und Diversität
Seit 2023 gibt es bei dem dänischen Unternehmen eine unternehmensinterne Menschenrechts-Policy, zu welcher eine neue strategische Partnerschaft mit UNICEF sowie ein Programm, welches Whistleblower schützen soll, gehört. Im Jahr 2023 wurden 136 Meldungen über das Whistleblower-System gemacht. Dadurch wurden zwei bestätigte Fälle von Bestechung und Korruption festgestellt, die zur Entlassung eines DSV-Mitarbeiters und zur Kündigung von Verträgen mit Dritten führten.
Im Bereich der sozialen Nachhaltigkeit achtet DSV auf Diversität und Inklusion - diese seien essenzielle Werte des Unternehmens. Im Bericht ist die Verteilung von Frauen und Männern in bestimmten Positionen aufgeschlüsselt. Der Gesamtanteil der weiblichen DSV-Führungskräfte liegt bei 34 Prozent gegenüber 32 Prozent im Vorjahr. Es wird aktiv daran gearbeitet, den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen. Dafür gibt es unter anderem obligatorische Schulungen zu Diversity für alle neuen Manager und HR-Mitarbeiter, um für Vorurteile und Stereotypen zu sensibilisieren und Barrieren für Chancengleichheit zu beseitigen. Die Erhöhung des Frauenanteils werde laut dem Logistiker allerdings noch dadurch erschwert, dass Firmen eingegliedert wurden, die bisher männlich dominiert waren.
Ausblick
Das Logistikunternehmen erwartet, dass die Fracht-Nachfrage in den kommenden Jahren wieder steigen wird. Darum will DSV erst recht weiter daran arbeiten, seine Emissionen weiter zu mindern. Bis zum Jahr 2030 sollen die jährlichen Emissionen sich insgesamt auf rund 14.064 Kilotonnen CO2 belaufen, was angesichts der voraussichtlichen Expansion des Unternehmens eine nominale Reduktion darstellen würde. Im Zuge des Reports wurde eine Dekarbonisierungs-Roadmap entwickelt, die den sukzessiven Rückgang der Emissionen bis 2050 vorschreibt. Ab dann möchte das Unternehmen gemäß Net-Zero wirtschaften.