Die Animation zeigt das von HGK Shipping entwickelte fluss-seegängige Gastankschiff „Vanguard“.

Bild: HGK Shipping

HGK Shipping konzipiert fluss-seegängigen Gastanker

28.08.2024

In einer zunehmend wasserstoffbasierten Wirtschaft wachsen auch die Anforderungen der Industrie an die Versorgungskette. HGK Shipping reagiert darauf mit dem Konzept eines neuartigen flussgängigen Küstenmotorschiffs. Es trägt den Projektnamen „Vanguard“.

Das Binnenschifffahrtsunternehmen HGK Shipping arbeitet an einem fluss-seegängigen Gastankschiff für den Transport von kalt verflüssigtem Ammoniak (NH3) und verflüssigtem CO₂ (LCO2). Die „Vanguard“ ist 125 Meter lang und 17,50 Meter breit. In ihren Tanks können unter anderem kalt verflüssigter Ammoniak und verflüssigtes Kohlenstoffdioxid transportiert werden. Das hochmoderne Schiffsdesign lässt nicht nur die Fahrt auf Flüssen zu, möglich ist auch der Einsatz in europäischen Küstengewässern und darüber hinaus. Da der Umschlag zwischen den Verkehrsträgern entfalle, schaffe diese Transportlösung einen großen Mehrwert, so HGK-Shipping. Dies gelte sowohl für Verkehre zur avisierten Anlieferung des Wasserstoffs, beispielsweise aus Spanien und Portugal, als auch für die Beförderung des abgeschiedenen CO₂ zu den vorgesehenen Offshore-Feldern, die häufig in der Nordsee liegen.

Um den Transport möglichst nachhaltig und ressourcenschonend zu gestalten, unterstützt ein Wind Assisted Propulsion System (WAPS), eine Art Segel, den dieselelektrischen „Future-Fuel-Ready“-Antrieb. Darüber hinaus sind die vielfältigen Erfahrungen anderer HGK-Shipping-Designs zur Niedrigwasseroptimierung in die „Vanguard“-Konzeption eingeflossen.

„Der neu designte Fluss-See-Gastanker und die Konzeption weiterer, je nach Kundenbedarf geplanter ‚Vanguard‘-Nachfolger nutzen die technologischen Möglichkeiten für den nahtlosen Übergang zwischen küstennahen Gewässern und dem System Wasserstraße im Hinterland optimal aus“, betont Wolfgang Nowak, Geschäftsführer der für dieses Geschäft verantwortlichen HGK-Shipping-Tochter Amadeus. „Wenn der Stopp in den Seehäfen vermieden wird, reduziert dies zum einen die Umschlagsrisiken und bietet zum anderen den Kunden Einsparpotenziale bezüglich Zeit und Kosten.“

Steffen Bauer, CEO von HGK Shipping, ordnet das innovative Schiffskonzept in seine Pläne für die Unternehmensentwicklung ein: „Die zunehmende Dekarbonisierung von Produktionsprozessen verändert Güterströme. Dadurch ergeben sich für unsere Branche und für HGK Shipping Möglichkeiten, der Wirtschaft neue, kurzfristig verfügbare Transportlösungen anzubieten. Die ‚Vanguard‘ bietet der Industrie von Skandinavien bis zur Iberischen Halbinsel und mit den Seehäfen als Portale zum europäischen Wasserstraßennetz zusätzliche Kapazitäten für die sichere und klimafreundlichere Beförderung von verflüssigtem Ammoniak und Kohlenstoffdioxid.“

Insbesondere der Rhein, der für die „Vanguard“ bis zum Oberrhein schiffbar ist, biete für die an diesem Strom stark konzentrierte Industrie eine leistungsfähige Alternative zu fehlenden oder erst in ferner Zukunft zu realisierenden Pipeline-Strukturen, so der HGK-Shipping-CEO.

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