Der Krieg in der Ukraine, schwankende Energiepreise und eine Vollsperrung kurz vor Weihnachten haben 2022 zu weniger Verkehr auf dem Nord-Ostsee-Kanal geführt. Im vergangenen Jahr haben 26.882 Schiffe die künstliche Wasserstraße genutzt, 411 weniger als 2021, wie die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung am Freitag berichtete. Mit den Schiffen wurden 82,2 Millionen Tonnen Güter befördert. Das waren 3,5 Prozent weniger als 2021 (85,2 Millionen).
Trotz des Rückgangs bei der Anzahl der Schiffe fiel deren Ladevolumen insgesamt mit einer Bruttoraumzahl (BRZ) von gut 133 Millionen etwas höher als 2021 (132,4 Millionen). Der Trend zu immer größeren Schiffen hielt damit an.
Russlandverkehr eingebrochen
Durch die EU verhängte Sanktionen gegen Russland führten den Angaben zufolge zu einem deutlichen Rückgang der Verkehre nach oder von Russland. Waren im Kanal 2021 noch 2.771 Schiffe mit Ziel Russland beziehungsweise von russischen Häfen kommend unterwegs, halbierte sich deren Zahl 2022 fast auf 1.420. Sie transportierten 5,7 Millionen Tonnen Ladung (2021: 14,2 Millionen), vor allem Agrarerzeugnisse oder Energieträger. (dpa/jpn)