Das Containerschiff „ElbBlue“ wird im Elbehafen von einem Tankfahrzeug mit 20 Tonnen klimaneutralem und synthetischem Kraftstoff LNG betankt.

Bild: picture alliance/dpa | Axel Heimken

Nabu sieht klimafreundliche Transformation der Schifffahrt in Gefahr

04.06.2024

Die Umweltorganisation unterstützt die Forderung nach Investitionssicherheit für E-Fuels-Hersteller. Nicht mal ein Prozent der Kapazitäten sind aktuell laut einer Analyse von Transport & Environment sicher finanziert.

Vier Prozent des maritimen Kraftstoffbedarfs in der EU könnten schon 2030 mit klimafreundlichen E-Fuels gedeckt werden. Damit ließe sich das EU-Ziel von zwei Prozent sogar übertreffen. Eine Analyse der Organisation Transport & Environment zeigt allerdings, dass zwei Drittel der Produktionsprojekte gefährdet sind. Lediglich 0,24 Prozent der Kapazitäten seien aktuell sicher finanziert. Das stellt für Kraftstofflieferanten eine gravierende Hürde dar. „Die Schifffahrt ist im Gegensatz zum Verkehr auf der Straße dringend auf E-Fuels angewiesen, um klimaneutral zu werden. Die Unsicherheit für Investoren muss jetzt beseitigt werden, sonst können wir die Klimaziele der EU für die Schifffahrt nicht erreichen“, erklärt Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Laut dem Nabu-Schifffahrtsexperten Sönke Diesener warten die Produzenten auf eindeutige Marktsignale, während die Schiffsbetreiber auf die Verfügbarkeit der grünen Treibstoffe warten. „Um die Klimaziele in der Schifffahrt nicht zu gefährden, dürfen wir aber keine Zeit mehr verlieren. Die Bundesregierung muss jetzt aktiv werden, um Investitionen in die E-Fuels-Produktion abzusichern“, fordert Diesener. Eine Quote für klimafreundliche Kraftstoffe und Klimaschutzverträge für die Schifffahrt würden laut Nabu Investitionen in klimafreundliche Projekte durch die Kraftstoffproduzenten sicherstellen. Durch die Ausweitung des europäischen Zertifikatehandels auf die Schifffahrt würden die Einnahmen zur Finanzierung der Transformation bereits vorliegen.

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