Am 23. März 2021 geriet das Containerschiff Ever Given in einen Sandsturm mit fatalen Folgen: Der Suezkanal war blockiert und sowohl vor als auch hinter dem Wrack stauten sich mehr als 400 weitere Schiffe. Während es ganze sechs Tage dauerte den Frachter zu befreien, gingen die Bilder des Malheurs um die Welt. Ein Ereignis, das sich auf die gesamte Weltwirtschaft und ihre Lieferketten auswirkte. „Die Untersuchung dieser Lieferketten finde ich sehr spannend, insbesondere wie sie resilient gestaltet werden können, um besser auf unerwartete Ereignisse wie die Blockade des Suezkanals zu reagieren“, so Christian Thies, Professor für Resilient und Sustainable Operations and Supply Chain Management an der TU Hamburg.
Solchen komplexen Netzwerken widmet sich Thies im Rahmen seiner Juniorprofessur, wobei Nachhaltigkeitsbewertung in globalen Lieferketten einen bedeutenden Schwerpunkt bildet. Seine wissenschaftliche Arbeit soll unternehmerische Entscheidungsträger dabei unterstützen, die Umweltwirkungen in ihren Lieferketten transparenter zu machen sowie geeignete Verbesserungsmaßnahmen zu identifizieren. Dabei gilt es aufzupassen, dass zum Beispiel durch Abhängigkeiten von bestimmten Rohstoffen keine neuen Probleme geschaffen werden. „Daher versuche ich in meiner Arbeit basierend auf einem ganzheitlichen Nachhaltigkeitsverständnis sowohl ökologische als auch soziale Aspekte mit ökonomischen Zielen in Einklang zu bringen“, erklärt der Wissenschaftler. (gru)