Containerreedereien setzen im Rahmen ihrer Schiffsbestellungen immer mehr auf mit Flüssigerdgas betreibbare Antriebe. Dies geht aus einer Untersuchung von Alphaliner hervor. Zu Mitte Oktober 2024 haben Containerreedereien im laufenden Jahr Schiffe mit einer Stellplatzkapazität von knapp 1,8 Millionen TEU geordert; das ist zweieinhalb Monate vor Jahresende viermal mehr als im Gesamtjahr 2023, in dem LNG-Bestellungen, nach Stellplatzkapazität, im Zuge der wachsenden Beliebtheit von Antrieben mit grünem Methanol massiv zurückgingen.
Fast 57 Prozent aller im Jahr 2024 georderten Containerschiffe sind mit Flüssigerdgas betreibbar. Der allgemein als Brückentechnologie angesehene Antrieb erlebt damit im laufenden Jahr einen überraschend starken Auftrieb und verdrängt im Orderbuch grünes Methanol als wichtigsten alternativen Schiffstreibstoff.
Grünes Methanol stark rückläufig
Antriebe mit grünem Methanol sind derweil wegen der zunehmenden Skepsis gegenüber dem Brennstoff als möglichen Antrieb der Zukunft stark rückläufig: Im Vergleich zu 2023 wurden Methanol-Schiffe mit einer Stellplatzkapazität von insgesamt 650.000 TEU geordert; das ist ein Orderbuch-Anteil von rund 21 Prozent. Im Jahr zuvor hatte der Anteil noch bei knapp 51 Prozent gelegen.
Die Entwicklung scheint Befürchtungen der Umweltorganisation Transport & Environment (T&E) aus dem Jahr 2022 zu bestätigen. Damals hat T&E die Prognose in den Raum gestellt, die EU-Verordnung für alternative Schiffstreibstoffe FuelEU Maritime werde Anreize setzen, die LNG im Jahr 2030 zum vorherrschenden Schiffstreibstoff machen werde, anstelle von vorzuziehenden Antrieben wie Wasserstoff oder andere klimaschonende Antriebe.